„wir pflegen e.V.“ kritisiert Fehlen der Verhinderungspflege als Leistungsanspruch im Entlastungsbudget

Pressemitteilung 09.03.2020wir pflegen Kommentar Westerfellhaus 06.03.2020

„wir pflegen e.V.“ gibt nimmt zum Thema Verhinderungspflege wie folgt Stellung: 

„Niemand darf schlechter gestellt werden!“

In den Anhängen finden Sie die ausführliche Argumentation und Position von „wir pflegen e.V.“.

Liebe Mitglieder und Freunde!

Das Entlastungsbudget ist im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien verankert. Geplant ist die Verhinderungs-, Kurzzeit- sowie die Tages- und Nachtpflege in einem Budget zusammenzuführen. Damit soll mehr Flexibilität und weniger Bürokratie in der häuslichen Pflege möglich werden.
Dagegen weißt der Vorschlag des Pflegebevollmächtigten Andreas Westerfellhaus, neben einigen guten Ansätzen, fatale Versäumnisse auf. Insbesondere wurde die Verhinderungspflege als Leistungsanspruch nicht berücksichtigt. Damit würde das Entlastungsbudget nur noch aus (teil)stationären Leistungen bestehen.

„Niemand darf schlechter gestellt werden als bisher.“

Auf der Basis von zahlreichen verzweifelten Rückmeldungen von pflegenden Angehörigen hat wir pflegen e. V. eine Stellungnahme zum Diskussionspapier entworfen und wie folgt kommentiert:
„Die Verhinderungspflege ist der zentrale Anker im Pflegealltag. Sie darf unter keinen Umständen gestrichen oder gekürzt werden. Es braucht mehr davon und nicht weniger“ so Christian Pälmke, Referent für Pflegepolitik beim Bundesverband wir pflegen.

Auch kritisieren viele pflegende Angehörige scharf, dass die Selbstbestimmung in der häuslichen Pflege im Ansatz des Pflegebevollmächtigten stark eingeschränkt wird.
“Wir dürfen Menschen nicht in stationäre Versorgungsformen lenken, in die viele gar nicht wollen oder wegen fehlender Plätze nicht können.“ 

Aus Sicht von wir pflegen e. V. müssen die Vorschläge somit dringend nachgebessert werden. Für wirkliche Verbesserungen der Situation pflegender Angehöriger braucht es das im Koalitionsvertrag versprochene Entlastungsbudget. Unser Appell an die Koalition: Macht’s einfach und macht es den pflegenden Angehörigen einfacher!