Petition zur Ächtung von Genitalverstümmelungen an Dr. Giffey: bitte unterschreiben, Tabu ans Licht bringen

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Gudrun Heyder, die Mülheimer Redakteurin, die unsere Öffentlichkeitsarbeit der Dialog-Offensive Pflege begleitet, hat uns darum gebeten, die nachfolgende Petition zur Ächtung von Genitalverstümmelungen bekannt zu machen. Unsere Gleichstellungsstelle engagiert sich bereits seit Jahren für Aufklärung und dafür, dass diese menschenverachtende Praxis beendet wird und betroffenen Frauen geholfen wird.

Ich möchte Sie bitten, die nachfolgende Mail meiner Kollegin Cäcilia Tiemann, der stellvertretenden Gleichstellungsbeauftragten, in ihren Verteilern zu verbreiten und damit ihr Wort gegen diese Verbrechen an Frauen und Kindern zu erheben.

Unterzeichnen Sie bitte die angehängte Petition und leisten Sie damit einen Beitrag, dieses Tabuthema ans Licht zu ziehen, Aufklärungsarbeit zu leisten und diese grausame Praxis zu beenden.

In dem Aufruf heißt es: „Weltweit werden täglich zehntausende Mädchen an den Genitalien verstümmelt. Tausende sterben an den Folgen der Genitalverstümmelung. Auch in Deutschland sind Schätzungen zufolge 58.000 Frauen betroffen – und 13.000 Mädchen gefährdet. Fadumo hat die grausame Prozedur als 7-Jährige selbst durchmachen müssen und leidet seitdem an den körperlichen und seelischen Folgen. Jetzt fordert sie ein deutschlandweites Aktionspaket gegen Genitalverstümmelung! Am 25. Juni wird sie ihre Petition endlich an die Bundesfrauenministerin Franziska Giffey übergeben. Unterstützen Sie Fadumo in ihrem Kampf gegen Genitalverstümmlung.“ Ich wünsche Fadumo und allen, die für die Würde und die seelische und körperliche Unversehrtheit der Menschen kämpfen, viel Kraft, Beharrlichkeit und Erfolg.

Herzliche Grüße, Jörg Marx

Liebe Mitglieder des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt, liebe Frauen, liebe Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren!

Heute leite ich eine Petition von change.org zum Thema Weibliche Genitalbeschneidung an Sie / Euch weiter. Mit einem Klick können Sie / könnt Ihr das Aktionspaket der Aktivistin und von FGM (Female Genital Mutilation) selber Betroffenen Fadumo an die Frauenministerin Dr. Franziska Giffey unterzeichnen.

Viele von Ihnen / Euch wissen, wie hoch die Zahlen der von FGM betroffenen Frauen und gefährdeten Mädchen sind, auch hier in Deutschland! Und wie schrecklich die Folgen aller Arten der Beschneidung für das Leben der Frauen sind. Die Sensibilisierung und gezielte Ausbildung zum Thema FGM von Ärztinnen und Ärzten, Hebammen und Menschen aus sozialen Berufen ist eine wichtige Maßnahme.

Aus diesem Grund ist die Teilnahme an der Petition ein Zeichen der Solidarität mit all den Frauen und Mädchen, die von Genitalverstümmlung betroffen und bedroht sind, und ruft uns in Erinnerung, wie weit verbreitet diese schwere Menschenrechtsverletzung ist. Kutairi schreibt von 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit!

Mehr Infos gibt es auf der Internetseite des Vereins Nala e.V. www.nala-fgm.de und der Seite unseres Netzwerkpartners, des Bildungsportals Kutairi – NRW kämpft gegen Mädchenbeschneidung www.kutairi.de. Dort finden Sie / findet Ihr neben Informationen auch Fortbildungen und Materialien.

Mit freundlichem Gruß

Cäcilia Tiemann, stellv. Gleichstellungsbeauftragte

Stadt Mülheim an der Ruhr, Referat I.3 / Gleichstellungsstelle

Unterschreiben Sie diese Petition mit einem Klick

Trigger-Warnung: Dieser Text enthält eine Beschreibung des Vorgangs der Genitalverstümmelung, was für Leser*innen verstörend sein kann. 
Ich war 7 Jahre alt als mir meine Kindheit und Weiblichkeit geraubt wurde! Meine eigene Mutter und Tante hielten mich während meiner Beschneidung fest. Nach der Beschneidung entzündete sich die Wunde jedoch. Urin und Blut konnten aus der kleinen Öffnung, die man mir gelassen hatte, nicht richtig abfließen. Wochenlang rang ich mit dem Tod – und bezwang ihn.  

Weltweit werden täglich zehntausende Mädchen an den Genitalien verstümmelt. Tausende sterben grausam an den Folgen der Genitalverstümmelung (FGM = Female Genital Mutilation).

Aufgrund der starken Zuwanderung ist die Zahl der von FGM betroffenen Mädchen und Frauen in Deutschland deutlich gestiegen. Aktuell seien geschätzt 58.000 Frauen betroffen und mindestens 13.000 weitere Mädchen gefährdet.

Doch Gynäkolog*innen, Kinderärzt*innen, Hebammen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Kindergärtner*innen und Polizist*innen wissen oft nicht, was zu tun ist, wenn sie mit einem Fall von FGM konfrontiert werden. Aus diesem Grund fordere ich mehr Aufklärung für alle, die mit betroffenen Frauen und Mädchen zu tun haben. Die betroffenen Frauen brauchen eine vernünftige ärztliche Beratung und Betreuer*innen müssen sensibilisiert werden, damit sie eine drohende Genitalverstümmelung erkennen und verhindern können. Es geht aber auch um die Verhinderung dieser grausamen Tradition durch die Familie, mittels adäquater Aufklärung der Mütter und Familien und vernünftigen sensiblen Coaching. 

Bei der Genitalverstümmelung werden den Mädchen ohne Narkose, ohne medizinische Versorgung, die Klitoris und die inneren Schamlippen herausgeschnitten. Die äußeren Schamlippen werden entweder geritzt, geschält oder werden ebenfalls entfernt. Durch den brutalen Eingriff wird die Harnröhre, die direkt unter der Klitoris sitzt verletzt. Dann werden die verbliebenen Hautreste zusammengenäht bis auf eine winzige Öffnung, die oft nicht größer als 4-5 Millimeter ist, sodass eine verschlossene und komplett blanke Vagina übrig bleibt. Aus dieser winzigen Öffnung muss nun fortan der Urin und Menstruationsblutung abfließen. Urinieren dauert teilweise über 20 Minuten. Wenn die Periode kommt, erleiden wir Höllenqualen. Der Unterleib fühlt sich an, als ob ein wildes Tier im Bauch wühlt zerrt und Stücke herausreißt. Diese Qual kann Tage dauern. In dieser Zeit können wir weder lernen noch arbeiten. Wir kotzen uns die Seele aus dem Leib. Uns ist schwindlig und wir können uns nicht aufrecht bewegen, nur auf allen Vieren vom Bett zu Toilette kriechen wie ein verwundetes Tier.

Ich fordere von der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (und ggfs. weitere zuständige Minister*innen) dieser Grausamkeit in Deutschland ein Ende zu setzen, über die reine Strafbarkeit durch den §226a StGB hinaus, und sich für ein Aktionspaket für mehr Aufklärung rund um die Genitalverstümmelung einzusetzen. Das Aktionspaket muss folgende Maßnahmen beinhalten:

  1. Behandlung des Themas FGM im Studium/in der Ausbildung von Mediziner*innen, Hebammen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Kindergärtner*innen, Jurist*innen und Polizist*innen
  2. Verpflichtende Weiterbildungen für berufstätige Gynäkolog*innen, Kinderärzt*innen, Hebammen, Lehrer*innen, Sozialarbeiter*innen, Kindergärtner*innen, Jurist*innen und Polizist*innen
  3. Alle weiblichen Einreisenden aus betroffenen Ländern, müssen ein Flugblatt rund um das Thema “Strafbarkeit von FGM in Deutschland” und “Möglichkeiten der Behandlung von FGM und Rekonstruktion der Vulva” in verschiedenen Sprachen sowie niederschwellig auch für Analphabet*innen erhalten. Bei Gesprächen sollten adäquat ausgebildete und sensibilisierte Dolmetscherinnen und Dolmetscher eingesetzt werden.