DOP-Plenumssitzung: Veranstaltung „Mülheimer Perspektiven“, Angehörigen-Hotline „UTA“ und mehr

Sitzungsprotokoll – Plenum der Dialog-Offensive Pflege (DOP)

05.07.2018, Pflege Behmenburg, Brunshofstr. 6-8, 14:00 – 16:00 Uhr

Teilnehmende: Jörg Marx, Daniela Arnswald, Martin Behmenburg, Justus Behmenburg, Jutta Krock, Dr. Damir Puac, Fabian Ruin, Dirk Hempel, Evamaria Borow, Sascha Ehlert, Ursula Böing-Messing, Gudrun Heyder (Protokoll)

Erstmalig als Gast teilnehmend: Claudia Brock, Cornelia Pehle, Silke Greiner, Maik Rieth

Entschuldigt: Saskia Kühle, Thomas van der Most, Oskar Dierbach, Benjamin Todt

„Vorwort“: Selbstverständnis des Plenums

Das Plenum versteht sich als vertrauliche Arbeitsgruppe, in der sich die Mitglieder nicht in der Rolle eines/einer „Gesandten“ einer Organisation, eines Betriebes oder einer Institution verstehen, sondern sich von Mensch zu Mensch begegnen. Das vertrauliche Gespräch in dieser Runde hat entschieden dazu beigetragen, dass sich Ideen und Lösungsmöglichkeiten gut entwickeln lassen. In der Pflege werde oftmals nicht nach dringend erforderlichen Lösungen für Probleme gesucht, weil das Argument „Dafür gibt es keine Finanzierung“ derartige Überlegungen sofort ausbremse. Nötig sei es jedoch, ohne Scheuklappen kreativ zu sein und auch „quer zu denken“. „Geht nicht“ bringe keine Ergebnisse. In der Pflege seien im Prinzip alle Themen drängend und umso wichtiger seien die gemeinsam zu erarbeitenden Lösungsansätze der DOP.

TOP 1 – Planung der Veranstaltung „Mülheimer Perspektiven“, Vorschlag für zentrales Thema „Fachkräftemangel in der Pflege“

Die Veranstaltung in Kooperation mit „wir pflegen NRW“ soll voraussichtlich am 12. Dezember 2018 von 10.00 bis 16.00 Uhr im Altenhof stattfinden. Sie soll gleichermaßen Fachpublikum und Laien ansprechen. ES geht um ein Zusammentragen der in Mülheim (ebenso wie anderswo) bestehenden Missstände und Herausforderungen und vor allem den Austausch mit Kolleg*innen und Bürger*innen, der Perspektiven bzw. Lösungsansätze aufzeigen soll.

Ziele

  • Konkrete Ergebnisse – und Sicherstellung der Umsetzung durch AGs
  • Gewinnen weiterer Mitstreiter*innen für die DOP
  • Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit für Arbeit und Ziele der DOP schaffen.
  • Zentrales Thema: Fachkräftemangel und was wir in Mülheim dafür tun können, dass sich mehr Menschen für eine Ausbildung und Beschäftigung in der Pflege gewinnen lassen.

Moderation: Jörg Marx

Zentrales Thema: Wie lösen wir das drastische Personalproblem in der Mülheimer Pflege? (mit Beispielcharakter für auswärtigen Teilnehmer*innen)

Mehrere Plenumsmitglieder fordern dazu auf, den eklatanten Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen in Mülheim ebenfalls als Thema aufzunehmen. Da jedoch derzeit bereits Verhandlungen zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern laufen (Steigerung der Pflegesätze um 30 %), ist das Thema möglicherweise im Sommer bereits abgearbeitet und soll daher nicht als TOP für das Jahresende aufgenommen werden. Zudem würde genug Personal auch den Mangel an Kurzzeitpflegeplätzen beheben.

Das Plenum ist sich darin einig, dass Fachkräfte regional, national und international angeworben werden müssen. Ein Konzept für eine „Wertschätzungskampagne“ soll entstehen.

Eingeladen zur Veranstaltung werden Vertreter von Land und Bund (als Gäste, nicht als Redner), kommunale Politiker, Stadtverwaltung, „Pflegeszene“ Mülheim: EKM, SMH, ambulante und stat. Einrichtungen, Angehörige, Selbsthilfegruppen; Landesseniorenvertretungen, BAGSO, LaS und weitere Organisationen, die im Handlungsfeld Pflege relevant sind, Mülheimer Bürger*innen

Eine Arbeitsgruppe aus dem Plenum wird die „Mülheimer Perspektiven“ weiter vorbereiten.

TOP 2 – Planung der Angehörigen-Hotline UTA – Text für den Flyer

Das Projekt sowie der Name UTAUnterstützungsTelefon für Angehörige – wurden in der Kommunalen Konferenz für Alter und Pflege am 6. Juni 2018 wohlwollend zur Kenntnis genommen. Auch das Plenum findet den Namen gut. UTA ist ein Angebot von Bürgern für Bürger, an keine juristische Person geknüpft. Inzwischen vereinbart ist, dass die kommunalen Pflegestützpunkte tagsüber die DOP-Hotline besetzen. Von 16 bis 8 Uhr und am Wochenende stellt der Bereitschaftsdienst eines ambulanten Pflegedienstes  die direkten Ansprechpartner (Rufbereitschaft). Im Rahmen dieses Telefonkontaktes soll es nicht zu klassischen Beratungsleistungen kommen. Diese können aber  – unbedingt wettbewerbsneutral – als weiterführender Kontakt angeboten werden.

UTAs Botschaft: Angehörige tragen den Löwenanteil der Pflege. UTA als Initiative der Dialog-Offensive Pflege und sehr niederschwelliges Angebot will Entlastung schaffen.

UTA versteht sich als Projekt, um zunächst anhand der Zahl der Anrufe den Bedarf für eine derartige Hotline zu ermitteln. Wichtig ist gute Öffentlichkeitsarbeit, um UTA bekannt zu machen.

Das Plenum diskutiert über den Textentwurf für den UTA-Flyer, der entsprechend überarbeitet wird.

TOP 3 – Pflegebedarfsplanung In Mülheim

Jörg Marx stellt den aktuellen Stand und die Ziele seines Arbeitsschwerpunktes vor: Es geht um die Entwicklung eines Handlungs- und Strategieplanes Alter für die Stadt. Diese soll eine alle zwei Jahre neu aufzulegende Pflegebedarfsplanung enthalten. Er bittet das Plenum um Unterstützung. Die Mitglieder könnten punktuell zu verschiedenem Themen bzw. Problemstellungen zusammenkommen. Jörg Marx wird per Mail zu einem Treffen nach der Sommerpause einladen.

TOP 4 – Kollegiale Prüfung – Sachstand – Kontakt mit der Knappschaft

Jörg Marx berichtet, dass er den Kontakt zur Knappschaft aufgenommen hat und es demnächst einen Termin mit einem der leitenden Mitarbeiter der Knappschaft, ihm und Saskia Kühle geben soll.

TOP 5 – Weitere Themen aus dem Plenum

Ein Plenumsmitglied stellt das spanische Projekt DOG SPITAL vor, dass er sehr gerne in Mülheim realisiert sähe.  DOG SPITAL ermöglicht Patienten mit langer Liegedauer im Krankenhaus, z.B. in der Onkologie oder auf Palliativstationen, Besuche ihres Haustieres. In Spanien sind die Hundebesuche mit hohen Auflagen bzgl. Hygiene etc. verbunden. Am Projekt verdient niemand: Die Krankenhäuser stellen Räume und Reinigung, ansonsten tragen Sponsoren das Projekt.

Das Plenum ist sich einig darin, dass der Kontakt zum geliebten Tier als Familienmitglied für schwer kranke Menschen wohltuend ist und ggf. sogar die Heilung fördern kann. Einige Plenumsmitglieder werden Umsetzungsmöglichkeiten in Mülheim erörtern.

Das nächste Plenum findet am 08. Oktober 2018 von 14 bis 16 Uhr bei amicu, Friedrichstr. 26, statt.